Urkunde

 

 

Übersetzung der Urkunde

Im Namen der heiligen und Dreieinigkeit. Otto durch das Walten göttlicher Gnade König. Weil es unser Hoheit gemäß ist, das was durch fromme Bitten von irgendwelcher Seite an uns herangetragen wird, kraft hoheitlicher Gewalt zu stärken, ziemt es sich, dass zu allererst die Mauern des Heils unser beiderlei Leben je nach den Umständen gefestigt und das Haus der ganzen heiligen Kirche Gottes, so weit es unsere Vergänglichkeit vermag, nach Recht, Ruhm und Gedeihen befestigt werden. Deswegen haben wir auf inständige fromme Bitten von Willigis, des ehrwürdigen Erzbischofs von Mainz, und der Mathilde, Äbtissin des Stifts Essen, einen gewissen, Hilwartshausen genannten Ort zu Stärken und unsere Gnade spüren zu lassen beschlossen und die beiden Orte Wiershausen und Meesen und was immer andernorts gelegen dazu gehört, förmlich in die Gewalt dieses Stifts übergeben. Wir wissen wohl, das alles dieser einstmals von der ehrwürdigen Herrin Ita, die diese Güter besaß, mit allen dazu gehörigen Rechten, Hörigen beiderlei Geschlechts und wo auch immer gelegenen Grundstücken und Gebäuden, und allem, was aus der rechtmäßigen Übergabe folgt, diesem Hilwartshausen genannten und der heiligen Jungfrau Maria und dem Protomärtyrer Stephanus geweihten Stift überlassen und auf Dauer übergeben worden ist, und wir übergeben es eben dieser Kirche und bestätigen es ihr mit bebautem Land, Äckern, Feldern, Wiesen und Weiden, Wäldern, Jagdgerechtigkeiten, Gewässern und Wasserläufen, Mühlen, Fischereigerechtigkeiten, Zubehör, das man bis jetzt benennen oder auf irgendeine Weise namhaft machen kann. Dieses alles, das im Leinegau und in des Grafen Hermann liegt, übergeben wir unter der Bedingung, dass die derzeitige Äbtissin Hemma mit den Stiftsdamen, die dort Gott dienen, dieses Gut besitzen und ohne alle fremde Einmischung darüber frei verfügen soll. Und damit diese Verleihung unserer Schenkung gefestigt werde, unverletzlich, gültig, unversehrt, unseres Siegels und beglaubigen sie durch die Anbringung unserer eigenen Unterschrift.
Zeichen des Otto, des ruhmreichsten Königs.
Ich, Hildebald, Bischof und Kanzler, habe anstelle des Erzbischofs Willigis beglaubigt.
Gegeben an den 13. Kalenden des Februar, (20.Januar) im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 990, in der 3. Indiktion, im 7. Jahr der Königherrschaft Otto III.; geschehen in Heiligenstadt, glückselig, Amen.

( Auszug aus der Festschrift, anlässlich der 1000 Jahr-Feier 1990. )

 

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